INVASION! | Jonas Hassen Khemiri
Junges Theater Göttingen
Koproduktion mit dem Deutschen Theater Göttingen
Premiere: 20.04.2017
Ausstattung: Judith Mähler
Presse
„Wer ist Abulkasem?
Um Einwanderer und ihr Ringen um die eigene Identität, aber auch um die Mehrheitsgesellschaft, die zwischen Political Correctness, Terrorangst und Islamophobie schwankt, geht es in Jonas Hassen Khemiris Stück „Invasion!“.
Großmäulige, vulgäre Migrantenkinder stören mit ihrem respektlosen Verhalten Bildungsbürgern den abendlichen Theaterbesuch. Nicht viel hatte am Premierenabend gefehlt, und es wäre zu einer Schlägerei im Publikum gekommen. Der erste Wutbürger war bereits zornig aufgesprungen, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Doch dann klärte sich in der Inszenierung von Milena Paulovics die Situation. Es war nur der erste Theaterbesuch von Zuwandererjugendlichen, die mit ungebührlichem Verhalten ihren Lehrer in die Verzweiflung trieben. Am Ende gab es viel Beifall für das anregende Stück.“
Göttinger Tageblatt
„Eine Invasion von Eindrücken
Wer bin ich, wer sind die anderen Menschen? Die Fragen schwirren durch den Raum, bleiben hängen, tragen sich weiter. Es ist wortwörtlich eine Invasion von Bildern, Worten, Eindrücken, die auf die Zuschauer einprasselt. Die verschiedenen Bühnensituationen und Stilformen gehen dabei teils fließend, teils in großem Kontrast ineinander über. Die Inszenierung von Milena Paulovics ist wirklich gelungen. Die wiederkehrende Frage „Warum gerade Abulkasem?“ verstärkt sich in Kombination mit der Frage nach Identität und der Konstruktion von Sprache. Jonas Hassan Khemiris Drama Invasion! regt zum Nachdenken an. Man sollte sich definitiv eine der wenigen Vorstellungen nicht entgehen lassen.“
Kulturbüro Göttingen
„Der tunesisch-schwedische Autor Jonas Hassen Khemiri zeichnet eine Welt zwischen Terrorangst und Multikulti, in der sich Verschwörungstheorien in Fernsehshows hochschaukeln, bis sie die Wirklichkeit bestimmen. Der Abend zeigt, dass Wirklichkeit eine Frage der Perspektive ist. Der medialisierte Hype um eine erfundene Identität trifft den Nerv der gespannten Gesellschaft.“
Hessische/Niedersächsische Allgemeine